Immer wieder: Dänische Südsee!
Wir lieben die Dänische Südsee! Auch wenn sie uns schon manchesmal mit Ihren Wetterkapriolen auf eine harte Prüfung gestellt hat. Der Erholungsfaktor ist auf der dänischen Insel Falster einfach unschlagbar. Es ist jedes Mal aufs Neue die Entdeckung der Langsamkeit. Die Menschen sind entspannt und gelassen und der 15 Kilometer lange Naturstrand bietet viel Platz zum Sonnen, Steinesammeln und Seele baumeln lassen. Und die Sonne lässt sich hier meist auch schnell wieder blicken. Wenn sich vor dem deutschen Festland die Wolken türmen, reisst es bei uns schon wieder auf. Jetzt erstmal ein Tuborg oder Carlsberg als Sundowner und die Abendsonne genießen!
Mit Handicap auf die Fähre – kein Problem!
Wir starten in Hannover meist schon morgens um 6 Uhr, damit wir vor den Urlaubern aus NRW an der Fähre sind. Die Fähre der Reederei Scandlines fährt alle 20 bis 30 Minuten – deshalb reservieren wir nie, um keinen Stress wegen der pünktlichen Ankunft zu haben.
Wenn du einen Behindertenausweis hast, bekommst du am Ticketschalter einen großen Hinweiszettel für die Frontscheibe und darfst in die Spur fahren, die als erstes auf die Autofähre gelassen wird. Du startest also in der Pool Position, egal, wie viele andere Fahrzeuge schon vor dir da waren! Wenn die Ampel auf grün springt, fährst du über eine Rampe aufs Autodeck und wirst erstmal von den Einweisern kurz auf Warteposition gelotst, damit in deiner Reihe drei, vier Autos vor dir stehen und du direkt neben dem Fahrstuhl halten kannst. Aber Achtung: Manchmal passiert es, dass die Fahrer sich nicht an die Anweisungen halten und du deswegen doch weiter weg vom Fahrstuhl stehen würdest, wenn du dich direkt an die Stoßstange des Vorderfahrzeugs stellst. In diesem Fall einfach stur bleiben und so halten, dass du nahe des Lifts aussteigen kannst, denn es ist verdammt eng auf der Fähre!!!
Das Urlaubsfeeling beginnt bereits an Bord der Fähre!
So, jetzt hast du den ersten Stress überstanden und der Urlaub beginnt. Mit dem Fahrstuhl geht es hoch an Deck. Merk dir unbedingt, wo du geparkt hast und welchen Fahrstuhl du nehmen musst! Jetzt kannst du entweder im Bordshop noch Schnaps und Schokolade kaufen, dir an Deck den Wind um die Nase wehen lassen oder dich entspannt an einem der Tische im Bordrestaurant niederlassen.
Von dort aus hast du einen herrlichen Panoramablick und kannst in Ruhe bei einem Café oder Snack die knapp einstündige Überfahrt genießen. In Rodby angekommen sind es nur noch ca. 45 Minuten bis zu unserem Urlaubsdomizil auf Falster. Autofahren ist aufgrund des Tempolimit in Dänemark übrigens mega-entspannt. Denn anders als in Deutschland halten sich, bis auf ein paar Schweden, alle dran. Die empfindlichen Strafen für Temposünder haben nämlich tatsächlich eine abschreckende Wirkung und so wirst du nirgends von Dränglern oder Rasern genötigt.
Trotz Dünen barrierfefrei zum Strand
Wie bereits erwähnt zieht sich Richtung Osten ein fast 20 Kilometer langer weißer Sandstrand mit einem genauso langen Dünengürtel entlang der Ostsee. Dahinter zwischen Bäumen liegt ein über die Jahrzehnte gewachsenes Ferienhausgebiet von Sildestrup über Marielyst bis nach Boto.
Überall führen kleine Pfade zum Meer. Hinter der unter besonderen Schutz stehenden Dünenvegetation gibt es einen kleinen Deich mit einem schottrigen Fußweg. In jedem der Ortsteile gibt es auch die Möglichkeit mit dem Auto bis an den Deich zu fahren und dort auf Behindertenparkplätzen zu parken. In Sildestrup am Strand gibt es zudem auch eine Behindertentoilette sowie einen Strandkiosk mit Imbiss. Es gibt dort auch einen kurz hinter der Düne beginnenden langen Holzsteg, der bis auf wenige Meter ans Wasser führt. So muss Franzi lediglich auf einem kurzen Stück mit tieferen Sand geschoben werden.
Weitere Holzstege für Menschen, die mit dem Rollstuhl oder Kinderwagen unterwegs sind, gibt es in Marielyst Torv (Mosbregnevej 2) und in Bøtø am Bøtø Strandvej. Die Holzstege werden jeden Sommer erst nach Sankt Hans, also nach dem 24. Juni, installiert, weil man befürchtet, dass die Holzplanken sonst bei den zahlreichen Strandfeuern an Mittsommernacht mit verfeuert werden könnten. Im Spätsommer werden die Stege dann rechtzeitig vor den Herbststürmen wieder abgebaut.
Marielyst lockt mit Livereddern und Livemusik
Auch am Ortsstrand von Marielyst gibt es brauchbare Behindertentoiletten und seit kurzem vor den Dünen auch eine coole Burger-Bar. Und was das Wichtigste ist: Ein Holzsteg, auf dem du bis auf wenige Meter ans Wasser fahren kannst. Auf dem breiten T-Stück am Ende kann man prima seinen Lager ausbreiten und seinen Liegestuhl aufklappen. Außerdem wird dieser Strandabschnitt von Rettungsschwimmern überwacht – und die Girls sind ganz angetan von den dänischen Livereddern…
Rund um Larsen’s Plads im barrierefreien Zentrum
Das Ortszentrum von Marielyst ist vor einigen Jahren modernisiert worden. Der Autoverkehr wird um die neue Fußgängerzone herum geleitet und der ganze Platz ist mit Holzbohlen, Bänken und einem kleinen Aussichtsturm versehen worden.
Rings herum laden einige Restaurants, Eiscafés und Kneipen mit Außenbestuhlung zum Verweilen ein. Auf einer kleinen Bühne gibt es am Wochenende zudem Livemusik. Auch wird hier am Sonntag ein kleiner Kunsthandwerker-Markt aufgebaut. Alles in allem kannst du im Ortszentrum von Marielyst nett bummeln und bei einem der leckeren dänischen Biere (rot, braun, schwarz oder blond) das Treiben beobachten. Die Kinder holen sich ein Eis und bevor es zum Ferienhaus zurück geht, wird vom Schlachter Schou’s noch ein schönes Flanksteak für den Grill besorgt.
Nett zum Shoppen: Falsters Inselhauptstadt Nykobing
Im nächst größeren Inselort Nykobing findest du alles, was du evt. in Marielyst nicht bekommen kannst. Und natürlich ist es gerade im Urlaub mal schön mit viel Zeit durch die zahlreichen Geschäfte zu stöbern
Nykobing bietet dir große Supermärtkte (Aldi und Netto gibt es in Marielyst auch), ein medizinisches Zentrum und eine weitläufige Fußgängerzone mit vielen Klamottenläden, Spielzeug- und Sportfachgeschäften sowie Küchenzubehör und Geschenkartikel. Wenn dir also eine Badehose oder ein paar Flipflops fehlen wirst du hier auf jeden Fall fündig. Für einen verregneten Vormittag ist das mal eine schöne Abwechslung zum Bummeln.
Von Falster aus kannst du schöne Tagesausflüge machen
Wesentlich hygelliger und idylischer ist es auf der Nachbarinsel Møn. Bis zum historischen Städtchen Stege mit seinen hübschen Häusern, dem mittelalterlichen Tor und den netten Geschäften ist es mit dem Auto ca. eine Stunde Fahrt. Von dort aus lohnt es sich noch einen Abstecher nach Nyord zu machen – einem Bullerbü-Ort wie aus dem Bilderbuch direkt am Meer. Außerdem gibt es hier ein Vogelschutzgebiet mit einer Beobachtungsstation.
Von Stege aus ist es auch nicht mehr weit bis zu den imposanten Kreidfelsen Møns Klint, der höchsten Steilküste Dänemarks, deren Pendant auf Rügen aufragt. Leider kannst du den Fuß der Klippen nicht barrierefrei erreichen. Eine Alternative, die wir in diesem Jahr unbedingt ausprobieren wollen, ist eine Bootstour zu den Kreidefelsen von Klintholm aus. An Bord des zum Ausflugsschiff umgebauten Segelkutters Discovery gibt es genügend Platz für Rollstühle, so dass auch Menschen mit einer Gehbehinderung einen Blick vom Meer aus auf die weißen Kreidefelsen werfen können. Wir halten sich auf dem Laufenden!
Außerdem bietet es sich von Falster aus an, eine Tagestour nach Kopenhagen zu unternehmen. Die Fahrt dauert etwa eineinhalb Stunden. Wir lieben Kopenhagen und besuchen die bildhübsche Hauptstadt von Dänemark immer wieder gerne.
Leave a reply